07 Jan Jobfinding für Führungskräfte – Warum es so schwierig werden kann
Die Jobsuche ist für viele Führungskräfte eine der größten Herausforderungen ihres Berufslebens. Was zunächst wie eine Übergangsphase erscheint, entwickelt sich häufig zu einem langwierigen Prozess mit weitreichenden Konsequenzen – nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Doch warum ist es so schwer, eine neue Position zu finden?
Die entscheidenden Faktoren
Es gibt mehrere Gründe, die die Jobsuche für Führungskräfte so anspruchsvoll machen:
1. Wenig Angebote auf höchstem Niveau
Die Anzahl der hochqualifizierten Positionen ist begrenzt. Je höher die Hierarchieebene, desto weniger Stellenangebote gibt es.
2. Verlust der beruflichen Relevanz
Nach dem Verlassen des bisherigen Arbeitgebers verlieren viele Führungskräfte schnell an Sichtbarkeit. Sie werden von potenziellen Arbeitgebern oft als weniger relevant wahrgenommen.
3. Fehlendes Netzwerk
Loyalität zum bisherigen Arbeitgeber ist eine Tugend, die sich später als Nachteil erweisen kann. Wer über Jahre hinweg kein belastbares berufliches Netzwerk aufgebaut hat, steht bei der Jobsuche oft allein da.
4. Emotionale Belastung
Die langwierige Suche kann emotional stark belasten. Frustration, Selbstzweifel und Perspektivlosigkeit führen oft zu einem tiefen emotionalen Loch.
5. Intransparenter Arbeitsmarkt
Viele attraktive Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Stattdessen werden sie über Netzwerke oder Headhunter besetzt.
6. Initiativbewerbungen funktionieren nur bedingt
Initiativbewerbungen sind nur erfolgreich, wenn sie direkt den richtigen Ansprechpartner erreichen, etwa den Eigentümer, Geschäftsführer oder Vorstand. Werden sie vorab vom aktuellen Stelleninhaber aussortiert, bleiben sie oft wirkungslos.
Wege aus der Krise
Trotz der Herausforderungen gibt es Strategien, die Führungskräfte dabei unterstützen, wieder Fuß zu fassen:
1. Headhunter gezielt nutzen
Headhunter sind Schlüsselakteure im verdeckten Arbeitsmarkt. Ihre Dienste sind für Kandidaten kostenfrei und können wertvolle Kontakte ermöglichen. Es empfiehlt sich, ein Netzwerk von über 100 Headhuntern aufzubauen und in engem Kontakt zu bleiben.
Tipp: Teilen Sie auch eigene Leads oder Bewerberkontakte mit Headhuntern. Diese gegenseitige Unterstützung wird langfristig honoriert.
2. Netzwerk aufbauen und pflegen
Aktive Vernetzung – insbesondere auf Plattformen wie LinkedIn – ist essenziell. Mit mindestens 1.000 relevanten Kontakten steigern sich die Chancen erheblich.
3. Veranstaltungen besuchen
Präsentieren Sie sich auf Messen, Branchenevents und Networking-Partys. Diese Gelegenheiten sind wertvoll, um persönliche Verbindungen zu knüpfen.
4. Online-Bewerbungen professionell gestalten
Optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen und nutzen Sie Internet-Jobbörsen strategisch. Heben Sie sich mit klaren, überzeugenden Profilen von der Masse ab.
Vorsicht vor riskanten Alternativen
Eine häufig ins Auge gefasste Alternative ist der Schritt in die Selbstständigkeit. Doch dieser Weg birgt erhebliche Risiken: Hohe Kosten und Risiken
Eine erfolgreiche Selbständigkeit erfordert nicht nur erhebliche finanzielle Mittel, sondern ist auch mit einem hohen Risiko verbunden. Scheitert das Vorhaben, kann die finanzielle Lage schnell kritisch werden.
Die Jobsuche für Führungskräfte ist zweifellos anspruchsvoll, doch sie ist nicht aussichtslos. Eine kluge Kombination aus strategischer Vernetzung, professionellem Auftreten und Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg.
Arbeiten Sie aktiv an Ihrer Sichtbarkeit, pflegen Sie Ihr Netzwerk und nutzen Sie die richtigen Kanäle. Mit der richtigen Herangehensweise können Sie Ihre Karriere neu ausrichten und gestärkt aus der Krise hervorgehen.