Was hat Personalabbau mit Employer Branding zu tun – gar nichts oder doch?

Der Fokus der letzten Jahre im Personalbereich lag im Employer Branding als Zauberformel um einerseits die MitarbeiterInnen im Unternehmen zu behalten, und andererseits neue MitarbeiterInnen besser und rascher zu finden. Weiters ermöglicht ein gutes Employer Branding das Gehaltsniveau tiefer zu halten, weil ja auch die MitarbeiterInnen stolz auf Ihren Arbeitgeber sind und das Gehalt somit in der Prioritätenliste nach hinten geschoben wurde. Der Fokus der MitarbeiterInnen war es Karriere in einem „Top Unternehmen“ zu machen.

Seit dem 13.3.2020 und dem ersten Lockdown hat sich vieles verändert.
Wir erleben die stärkste Rezession seit dem 2. Weltkrieg und aus High Performer Unternehmen wurden innerhalb kürzester Zeit ums Überleben kämpfende Betriebe, die massiv MitarbeiterInnen in die Kurzarbeit senden mussten.

Der Job im HR-Bereich hat sich kurzfristig geändert, für Employer Branding gibt es jetzt werden Zeit noch Geld, „Surviving“, Restrukturierung, Behördenwege (Kurzarbeit/Fixkostenzuschuss/Förderungen) sind die Top Themen.

Täglich gibt es neue Pressemeldungen über die Zahl der MitarbeiterInnen, die freigesetzt werden müssen. Zuerst kommen das Personal der Zeitarbeitsfirmen und dann die eigenen ArbeiterInnen und Angestellte.

Weil HR zumeist gar nicht auf diesen Teil der Personalarbeit ausgebildet ist, erfolgt die Personalfreisetzung oft „herzlos“ und unprofessionell. MitarbeiterInnen erfahren z.B. über Videowalls wer gekündigt wird, oder aus der Presse über einen massiven Personalabbau, oder werden im Rahmen einen Zoom-Videocalls informiert das restrukturiert wird.

Im Grunde genommen, könnte diese „Unprofessionalität“ egal sein, weil die gekündigten MitarbeiterInnen ja aus dem Unternehmen ausscheiden und diese „Out of sight“ sind.

Fünf Gründe warum es wichtig ist auch friendly, wertschätzend und professionell eine Freisetzung/Kündigung durchzuführen:

  • Die verbleibenden Mitarbeiter (Surviors) beobachten genau wie HR vorgeht und entscheidet wie lange Sie im Unternehmen verbleiben
  • Arbeitsgerichtskosten – Kununu Bashing – Vergiftung des Betriebsklimas
  • Eine Wiedereinstellung in der für das 2021/2022 zu erwartenden Konjunktur wäre möglich
  • Die MitarbeiterInnen können Kunden Ihren Unternehmens bleiben
  • Man trifft ich im Leben oft zwei Mal!

Wenn Sie im HR Bereich oder als Führungskraft tätig sind, empfehlen wir wenn auch in Ihrem Betrieb Personalabbaumaßnahmen durchzuführen sind, diesen Prozess friendly und menschlich wertschätzend durchzuführen, denn der nächste Konjunkturaufschwung kommt bestimmt und auch wahrscheinlich auch schon im kommenden Jahr.