Mitarbeiter kündigen – Wie Führungskräfte und Personalisten diese Aufgabe richtig meistern können

Als Jobcoach und Personalberater kommunizieren wir sowohl mit Führungskräften als auch mit BewerberInnen und erhalten Infos von beiden Seiten. Sehr oft klagen gekündigte MitarbeiterInnen über das unprofessionelle Verhalten von Unternehmen im Rahmen der Trennung. Das kann auch besser ablaufen.

Die Kündigung von Mitarbeitern zählt zu den unangenehmen Aufgaben von Führungskräften und Personalisten. Viele Führungskräfte umgehen diese Aufgabe und lassen die Kündigung von Dritten erledigen oder informieren den/die Betroffene/n schriftlich. Das erzeugt schlechte Stimmung, ein negatives Betriebsklima und kostet dem Unternehmen viel Geld (Arbeitsgerichtsprozesse, Kununu Einträge oder schlechte Presse).
Wie Sie ein Kündigungsgespräch richtig angehen können möchte Peter Marsch als JOBSBUTLER-Coach darstellen.

Offen und direkt erklären was Sache ist:

Jede/r MitarbeiterIn versteht, warum Restrukturierungsmaßnahmen oder Kündigungen generell stattfinden, oft ist es jedoch schwer nachzuvollziehen, warum gerade diese Person von der Kündigung betroffen ist. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, trauen Sie sich unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Erklären Sie die Gründe für die Trennung, warum nicht sagen „wir waren mit Ihrer Leistung nicht zufrieden“, oder „wir haben nicht das Entwicklungspotential in Ihrer Person gesehen“, oder aus „aus Kostengründen müssen wir Personal reduzieren und Sie sind der, der am meisten verdient“ etc. Von der Kündigung betroffene Menschen haben ein Recht auf ein ehrliches Austrittgespräch und auch eine Erklärung, auch wenn es unangenehm ist.

Argumentieren Sie freundlich und einfühlsam:

Führungskräfte können im Moment der Kündigung, einen beruflichen und persönlichen Veränderungsprozess in Gang bringen. Entscheidend dabei ist, dass der Mitarbeiter nicht als unfähig, faul oder träge dargestellt wird, sondern die Führungskraft einen Teil der Verantwortung für die schwache Performance auf sich nimmt und feststellt, dass die fachliche und persönliche Qualifikation des Mitarbeiters für den Job nicht optimal war. Geben Sie dem Mitarbeiter ein Feedback zu seinen Stärken und Schwächen und helfen Sie ihm, dass er beim nächsten Job seinen Stärken entsprechend tätig sein kann/wird. Diese wertvolle Außenperspektive kann dem/der Mitarbeiter/in oft nur im Rahmen eines Trennungsgesprächs gegeben werden und kann auch oft nur in dieser Phase angenommen werden. Mit dieser Botschaft leisten Sie als Führungskraft einen wertvollen Beitrag, dass sich der/die MitarbeiterIn sich richtig neu ausrichten kann und auch seinen wirklichen Traumjob finden kann. Die so informierten MitarbeiterInnen werden Ihnen einige Zeit nach der Kündigung für dieses Feedback sehr dankbar sein!

Helfen Sie nun ehrlich weiter:

Wenn Menschen von der Beendigung Ihres Dienstverhältnisses erfahren, sind diese zumeist in der ersten Phase überrascht und reagieren im ersten Schock mit Verleugnung, Panik oder Wut. Ein denkbar schlechter Stimmungsmix um konstruktiv und produktiv etwas zu bewirken. In dieser Phase benötigt der/die betroffene MitarbeiterIn jegliche Art der Hilfestellung, Zuhören, Tipps geben, Beraten, sich umhören. Alles was Sie nun liefern können wird dankbar angenommen, mehr Geld bzw. Abfertigung ist gut, wird aber die Hauptnot nicht lindern. Die größte Not ist die Unsicherheit der Zukunft. Von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter haben oft keinen Plan B, keine Ahnung was sie machen sollen, sind in der Regel ein Schwamm für Bad News zum Thema Arbeitslosigkeit – Existenzangst – etc. Hier heißt es nun für Sie mitfühlen, mithelfen. Idealerweise haben Sie Organisationen/Personen/Kooperationspartner bei der Hand die helfen können. Stellen Sie den Kontakt zu diesen Personen her und bleiben Sie auch nach dem Kündigung im Kontakt, bzw. geben die Möglichkeit, dass Sie auch nach dem Austritt zur Verfügung stehen.

Mag. Peter Marsch ist seit mehr als 30 Jahren erfolgreicher Personalberater und seit 10 Jahren begeisterter Jobcoach und Outplacementberater. Gerne werden auch Führungskräfte und Personalisten beraten, wie Sie Kündigungen für alle Beteiligten optimal durchführen können.